Beim Hotel Telsemeyer gehen Meinungen auseinander

-kon- Mettingen. Der alte Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes ist auch der neue: Frank Denzol. Dafür sprachen sich die Männer von der FDP in Mettingen während ihrer Jahreshauptversammlung am Montagabend aus.
Unterstützt wird Denzol von seinen beiden Stellvertretern, Joerg Fetzer und Jens Beckemeyer, von Schatzmeister Ewald Rott und Schriftführer Stefan Wünsch. Sie wurden ebenfalls während der familiären Versammlung im Hotel Telsemeyer gewählt.
Ganze 13 Mitglieder zählt die FDP in Mettingen - allesamt Männer, nachdem die einzige Frau den Ortsverband im vergangenen Jahr verlassen hatte, wie Denzol in seinem Bericht erklärte. „In Mettingen gibt es immer noch dicke Bretter zu bohren in Sachen liberaler Politik“, sagte Denzol. Und angesichts der knapp bemessenen Mitgliedsbeiträge eines so winzigen Ortsverbandes wünschte sich Schatzmeister Ewald Rott, dass die schwarz-rote Regierung in Berlin bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt bleibe. „Dann wäre der nächste Wahlkampf 2008. Dann könnte bis dahin unser Sparschwein gefüttert werden“, so Rott mit Blick auf die Kosten, die das Super-Wahl-Jahr 2005 verursacht hatte.
Kontrovers diskutierten die FDP-Mitglieder über den Umzug des Rathauses in das Hotel Telsemeyer. Er hätte sich gewünscht, dass es in der öffentlichen Diskussion mehr kritische Stimmen gegeben hätte, sagte Bernhard Kötter. So hätten die Ratsfraktionen deutlicher betonen müssen, dass eine Umwandlung des Hotels in ein Rathaus nur der allerletzte Schritt sein könnte. Die Ratsmitglieder hätten öffentlich stärker auf eine Weiternutzung als Hotel pochen und auf die negativen Folgen einer Schließung hinweisen sollen.
Denzol, der als Einzelkämpfer der FDP im Gemeinderat engagiert ist, ließ die Kritik nur bedingt gelten. Bürgermeister Helmut Kellinghaus sei der Familie Brenninkmeyer „auf die Nerven gegangen“, die Entscheidung zumindest hinauszuschieben. „Die Familie hat es so gewollt: Das soll kein Hotel mehr sein“, sagte Denzol. Der Gemeinderat habe einen dauerhaften Leerstand verhindern wollen und auch aus diesem Grund den Umzug des Rathauses dorthin begrüßt.
Denzol forderte, dass bis zum Umzug der Gemeindeverwaltung ein Personal-Entwicklungskonzept vorliegen müsse. Die einzige Stellschraube im Gemeindeetat seien die Personalkosten. Die müssten reduziert werden, forderte der Vorsitzende. Betriebsbedingte Kündigungen schloss er aber aus.
Für die Misere rund um das Hallenbad sah Denzol nur einen Ausweg: Nun müsse die Gemeinde ein Konzept finden, dass das Bad für die kommenden 20 Jahre in einem ordnungsgemäßen Zustand betrieben werden könne. Wie berichtet, war die FDP im Vorfeld gegen die Badsanierung. Sie hätte aus Kostengründen lieber den Schlüssel umgedreht. „Hoffentlich kriegen wir etwas wieder“, sagte Denzol angesichts eines absehbaren Prozesses der Gemeinde Mettingen gegen verschiedene am Bau beteiligte Firmen.
Als „gestorben“ bezeichnete Denzol die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn für den Personennahverkehr. Der Regionalrat habe sich darauf verständigt, das Thema nicht anzufassen. Kritisch bewertete Denzol den Güterverkehr auf der Strecke. Es könne nicht sein, dass ein privates Unternehmen mit öffentlichen Mitteln subventioniert werde, so Denzol mit Blick auf die Güterverkehre der Firma Reekers in Spelle.
Als Vorsitzender der Jungliberalen (Julis) berichtete Stefan Wünsch von deren Arbeit. Zu Ostern planten die acht Mitglieder eine Aktion „Heute schon an morgen denken“.

Mittwoch, 22. März 2006 | Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung (Mettingen)